Tierisch komisch...
… ist vielleicht auch so manche Geschichte von den Bauernhöfen der Umgebung. Es gibt nicht mehr allzuviele Landwirte hier. Natürlich seht Ihr sie überall – die schönen, alten Gehöfte. Aber nur wenige sind tatsächlich noch gewerblich genutzt. Es gibt überall Tiere, das schon. All die „alten Bauern“ können gar nicht ohne sie leben. Aber der einzige große Hof der Umgebung ist Berg. Die meisten Kühe in der Umgebung gehören hier her.
Solltet Ihr allerdings mal auf der Straße ein paar Kühen oder Jungbullen begegnen, dann sind das vermutlich die von Håkan Axelsson, der zusammen mit seinem Bruder Kjell das Kraftwerk in Mörtefors betreibt – und der das mit den Kühen halt nicht so ganz lassen kann. Mein Onkel Kurt-Göte hat einen Baseballschläger neben der Tür, um sie einzutreiben, falls sie mal wieder im Garten spazieren gehen. Und Håkan pfegte dann mit ihnen zu schimpfen, und droht ihnen mit McDonalds…
(Ach ja, ich muss hier sicher nicht erwähnen, dass man sich einer frei laufenden Kuh besser nicht so ungezwungen nähern sollte… Streicheln tut man sie besser mit einem Zaun dazwischen.)
Wie gesagt, es gibt hier nicht mehr allzu viele Landwirte. Das war zu meiner Kinderzeit noch anders. Vorrangig gab es hier Kühe und Schafe. Aber speziell beliebt bei uns war immer:
der Katzen-Bauer!
Wir haben seinen Hof geliebt, weil er alljährlich voll von knuddeligen Katzenbabys war. Kann es etwas Schöneres geben, als im warmen Stroh zu sitzen, und Kätzchen zu streicheln? Frisch geborene Kälbchen vielleicht… Und beides gab es bei Gösta. „Der Katzenbauer“ hat jetzt natürlich nicht wirklich Katzen gezüchtet, wie Ihr Euch denken könnt. Aber selbstverständlich fiel beim Melken immer genügend Milch für alle hungrigen Mäuler ab. Und dafür hat Gösta gesorgt.
Es gab einen Grund, weshalb er nur Milchvieh hielt – er mochte seine Tiere nicht schlachten. Was natürlich schon etwas speziell ist für einen Landwirt, und zu so manchem Spaß führte. Zu seinem fünfzigsten Geburtstag soll er aus diesem Grund ein Schwein geschenkt bekommen haben. Das fortan im Garten (und wie man munkelt in der Küche) lebte.
Heute sitzt er oft auf der Veranda seines Hauses, und wer vorbei geht wird stürmisch und überaus freundlich begrüßt – von seinem Border Collie. Man kann den Hund bedenkenlos streicheln. Sein Vorgänger war ebenso freundlich gesinnt, und hat Dich gerne auf den Hof gelassen. Jedoch durftest Du diesen anschließend nicht mehr ohne das OK des Chefs verlassen, denn Du gehörtest dann zu seiner Herde, die er eisern beisammen hielt.
In besonderer Erinnerung ist mir auch dieser Brauch geblieben, der über Jahre Bestand hatte, und leider mit dem Pensionsstand der hiesigen Bauern aufgegeben wurde:
Das alljährliche Brennball-Spiel auf einem der umliegenden Felder mit anschließendem Picknick. Alle kamen dazu zusammen, ein wundervolles Event! Und Ihr könnt Euch vorstellen: der Schlagarm eines Landwirtes ist gewaltig!